Landschaftskonzept 2026 - 2050
Die orthogonale Struktur der einzelnen Forschungscluster wird durch einen landschaftlichen Freiraum verbunden. Lichte Baumhaine zeichnen in Anlehnung an den Masterplan die zukünftige städtebauliche Entwicklung der Forschungscluster in der Landschaft vor. Es entsteht so bereits zum Beginn der Weiterentwicklung des Forschungszentrums eine räumliche Dichte und Clusterbildung. Die Baumhaine werden als Platzhalter schon frühzeitig zu grünen Arbeits- und Kommunikationsräumen unter freiem Himmel. Der Masterplans erhält somit zeitliche Flexibilität in der Umsetzung ohne räumliche Dichte vermissen zu lassen. In der Entwicklung entsteht ein autofreier Campus der kurzen Wege und direkten Verbindungen, ein aufgelockerter Erholungsraum zwischen der Arbeitswelt.
Freiräume und Qualitäten
Das Helmholtz Quantum Center+ entwickelt sich aus der Landschaft heraus und wird durch einen offenen Eingangsplatz an den Boulevard angebunden. Leitende Mauern erzeugen ein einladendes und identitätsstiftendes Entrée und fangen die brüstungshoch anlaufenden Wiesenböschungen ab. Der Eingangsplatz wird zu einem zentralen Bezugspunkt und Kommunikations- und Aktivitätsraum am Boulevard. Die Thematik der Obstgehölze aus dem Masterplan wird aufgegriffen und bildet zusammen mit einer solitären Baumgruppe auf dem Vorplatz eine starke Adresse mit Wiedererkennungswert.
Das Umfeld wird bewusst zurückhaltend und naturnah gestaltet. Ökologische Aspekte und die Berücksichtigung des Klimawandels bestimmen die Gestaltung. Versiegelte Flächen werden reduziert, Versickerungsmulden und Zisternen nehmen Oberflächen- und Dachwasser zur Speicherung, Nutzung, Verdunstung und Versickerung im Sinne einer Schwammlandschaft auf. Die Verdunstung verbessert das Mikroklima der Arbeitswelt, nutzbar gemachtes Regenwasser wird zur Bewässerung verwendet. Pflegeextensive und ökologisch wertvolle Wildwiesen erzeugen eine naturnahe Atmosphäre. Neben den Baumhainen spenden neue Baumgruppen entlang des Boulevards und für Arbeits-, Ruhe- und Aktivitätsbereiche lichten Schatten. Innerhalb der Cluster entstehen Orte des Austauschs und Rückzugs mit hoher Aufenthaltsqualität als grüne, verbindende Spangen. Modernes Sitzmobiliar, einzeln und in Gruppen angeordnet ermöglicht unterschiedliche Nutzungen für Ruhesuchende oder als Kommunikationsraum für Gruppen. Arbeitsorte im Freien werden durch Wind-, Sonnen- und Wetterschutz ermöglicht. Technische Infrastruktur – 230 V / 12 V / USB / WLAN - wird flächendeckend zur Verfügung gestellt.
Erschließung
Die Erschließung erfolgt als Weiterentwicklung des anschließenden Bestandes, ergänzt um kurze und direkte Verbindungen innerhalb des Clusters. Die sinnfällige Wegestruktur schafft eine klareOrientierung und erzeugt einen übersichtlichen und angstfreien Außenraum. Alle Gebäudeeingänge werden herausgearbeitet und sind gut auffindbar.
Der gesamte Cluster ist grundsätzlich vom Kfz-Verkehr befreit, ausgenommen sind Logistikflächen und Zielverkehr von mobilitätseingeschränkten Personen. Materialunterschiede im Belag trennen Fuß- und Radwege und Aufenthaltsbereiche vom Kfz-Verkehr. Die Anliefer- und Logistikflächen werden großzügig auch für ein Rangieren und Wenden angelegt, alle verkehrstechnischen Anforderungen wie Rettungswege und Feuerwehraufstellflächen werden berücksichtigt. Die Ein- und Ausfahrt für Anlieferverkehr wird an der süd-westlichen Grundstücksgrenze als Fortführung der ankommenden Achse gebündelt. Es werden keine weiteren Fuß- oder Radwegebereiche mit Kfz-Verkehr belastet. Die Ausfahrt über den Helmholtz-Ring ist nicht vorgesehen aber möglich. Pkw Stellplätze für mobilitätseingeschränkte Personen werden zentral und eingangsnah außerhalb schwingungssensibler Bereiche angeordnet. Fahrradstellplätze werden dezentral, im Bereich der Zugänge in ausreichender Anzahl angeboten. Überdachte Stellplätze und E-Bike Ladestationen ergänzen das Angebot.
Alle Bereiche werden barrierefrei hergestellt. Eine robuste Ausführung der Beläge und Einbauten und eine pflegeextensive, klimaangepasste Pflanzung reduzieren die Unterhaltskosten.
